Zum Futterbau gehört das Bewirtschaften aller Grünflächen inklusive des Mais, welcher auf dem Acker angebaut wird. Wir unterscheiden zwischen vier verschiedenen Futterbauflächen: Kunstwiesen, Naturwiesen, Ökowiesen und Weide.

Kunstwiesen
Die Kunstwiese wird in die Fruchtfolgefläche im Ackerbau eingeplant und spielt eine wichtige Rolle für die Struktur des Ackerbodens. Sie wird im Juli/August nach der Gerstenernte gesät und kann im selben Jahr noch ein bis zwei Mal genutzt werden. Futterbau-Gras mähenDann folgt ein Hauptnutzungsjahr mit einem Heuschnitt, einem Emdschnitt und ab Ende Sommer bis zum Herbst zwei weitere Schnitte für die Siloballenproduktion. Im Frühling nach dem Hauptnutzungsjahr können wir von der Kunstwiese nochmals von einem ertragsstarken Schnitt profitieren, bevor wir pflügen, um Mais zu säen. So nutzen wir die Kunstwiese jeweils über 1,5 Jahre, obwohl sie nur für ein Jahr in der Fruchtfolge steht. Wie Sie feststellen können, wird also die Kunstwiese für die intensive Futterproduktion eingesetzt.

Naturwiesen
Naturwiese ist die verbreitetste Wiesenart in der Schweiz. Diese Flächen, die nie gepflügt werden, bezeichnet man fast ohne Einschränkungen als Naturwiesen. Naturwiese ist aber wieder ein Überbegriff. Man kann diese intensiv, als Weide oder extensiv nutzen. Wir nutzen nur einen kleinen Teil unserer Naturwiesen intensiv und zwar für die Raufutterproduktion (Heu und Siloballen). Was aber auch zur intensiven Nutzung gezählt wird, ist die Weide. Extensiv werden die Ökowiesen genutzt.

Ökowiesen
280 Aren unserer Naturwiesen nutzen wir als Ökowiesen. Diese dürfen erst ab dem 15. Juni gemäht werden. Danach gibt es noch einen oder zwei magere Schnitte. Auf den Ökowiesen darf nie gedüngt werden. Trotzdem wächst immer etwas. Klar ist das Futter des ersten Schnittes sehr alt und die Kühe schätzen es nicht sehr. Es ist aber ein sehr guter Ausgleich zu dem Futter, das sie sonst bei uns auf der Weide fressen.

Weide
Unser Weidesystem nennt man „Kurzrasenweide“. Man sagt: „Das Gras muss der Kuh ins Maul wachsen“. Das ist nicht so einfach. Wir sind bestrebt, den Tieren eine möglichst grosse Fläche Wiese einzuzäunen, die ihnen genug Futter bietet, die sie aber auch durch Abfressen niedrig halten können. So wird ab Frühling die Wiese immer kurz gehalten und das Gras wird gar nie alt. Im Sommer, wenn es eine Trockenperiode gibt und damit das Graswachstum rückläufig ist, bekommen die Tiere als Ergänzung zum Gras auf der Weide das vorher erwähnte Ökogras in Siloballen. Dieses „alte“ Futter ist dann ein idealer Ausgleich zu dem jungen Gras auf der Weide.